Heute zeige ich – Petra von pedilu – dir, wie du einen Beleg an ein Jerseyshirt annähst. Das Ganze funktioniert mit anderen Sticharten natürlich auch bei Webware-Projekten.
Ein Beleg ist ein Stoffstück, das an der Kante eines Kleidungsstücks angebracht wird, um eine saubere Optik zu erzielen. Er wird oft aus dem Hauptstoff hergestellt und dient dazu, die Kanten zu versäubern. Besonders typisch ist ein Beleg am Halsausschnitt. Diese Verarbeitung an einem Shirt ist eine tolle Alternative zu einem Halsbündchen.
Los geht's
1. Schneide deine Beleg-Schnittteile nach Anleitung zu. Bei Schnitten ohne eingezeichnete Nahtzugabe benötigst du beispielsweise am Ausschnitt und an den Schulternähten eine Nahtzugabe. Am besten markierst du dir jeweils die vordere und hintere Mitte.
2. Bügle bei Jerseystoffen elastische Einlage (z.B. Vlieseline G785) auf deinen Beleg auf. Tipp: Schneide die aufbügelbare Einlage minimal kleiner als dein Schnittteil zu, dann bleibt die Klebeseite nicht an Bügeleisen oder -brett kleben. Du kannst die Einlage auch schon vor dem Zuschnitt aufbügeln.
3. Versäubere die untere Kante der Belegteile mit einem Zickzackstich deiner Nähmaschine. Dann sieht dein Shirt später auch von innen gut aus. Natürlich kannst du auch mit einer Overlock versäubern.
4. Schließe die Schulternähte des Belegs wie bei deinem Shirt, indem du sie mit einem elastischen Stich zusammennähst. Bügle die Nahtzugaben anschließend nach vorne, damit später alles schön flach liegt.
5. Stecke den Beleg rechts auf rechts an dein Shirt. Achte darauf, dass jeweils die vordere und hintere Mitte sowie die Schulternähte aufeinander treffen. Jetzt kannst du den Beleg mit einem elastischen Stich ungedehnt annähen.
6. Für eine professionelle Ausführung, kannst du jetzt einen sogenannten Kantenstepp arbeiten. Dabei bügelst du beide Nahtzugaben Richtung Beleg und steppst sie knappkantig fest. Diese Naht ist später von außen nicht zu sehen, da die Naht nur auf der Nahtzugabe und dem Beleg landet. Verwende bei engeren Ausschnitten und Jerseystoffen einen elastischen Stich.
7. Auch wenn das Bügeleisen allgemein eher unbeliebt ist, solltest du in diesem Schritt unbedingt bügeln. Klappe den Beleg so nach innen, dass er von außen nicht mehr zu sehen ist. Bügle diese Kante mit der Bügeleisenspitze fest.
8. Fixiere den Beleg am Shirt: Manchmal genügen ein paar Handstiche an der Schulternaht. Stecke ansonsten den Beleg sorgfältig ab, ohne ihn zu verziehen. Steppe die beiden Schichten ungedehnt ab. Da die Naht weit genug vom Ausschnitt weg ist und beim Anziehen nicht gedehnt werden muss, kannst du eventuell einen Geradstich nutzen. Zum Schluss noch mal bügeln … Fertig!
Wenn dein Schnitt keinen Beleg enthält, kannst du dir auch selbst einen konstruieren. Wie das geht findest du in diesem SonntagsDing von mialuna.
Ein Shirt mit Beleg verliert automatisch seinen sportiven Touch und sieht immer adrett aus. Noch mehr hinreißende Schnitte findest du momentan bei den MottoTagen »Business to go – Nähen fürs Büro«.
Das oben genähte Beispiel zeigt einen maritimen U-Boot-Ausschnitt wie ihn der Schnitt »LaBreton Shirt« enthält. Probier’s doch mal aus!
Deine Petra von pedilu