Bündchen näht man ständig und in allen Größen – von miniklein an der Babypumphose bis in groß am Saum vom Männerhoodie. Ich zeige dir 3 Varianten, wie du Bündchen nähen kannst – egal in welcher Größe.
Die Vorgehensweise ist erstmal immer die gleiche:
- Bündchen zuschneiden
- rechts auf rechts falten und die kurze Seite schliessen
- Bündchen wenden
Wenn du das mit der Overlock machst, liegt die Nahtzugabe dabei aufeinander und so entsteht eine dicke Stelle.
Man könnte natürlich die Nahtzugaben in verschiedene Richtungen legen, aber…
…dadurch entsteht an der Bündchen-Bruchkante eine knubbelige Stelle.
Die Lösung wäre also ganz einfach, nämlich die Nahtzugabe einzuschneiden, oder?
Ja, aber nicht, wenn du diese Naht mit der Overlock geschlossen hast, denn die Naht sollte nicht verletzt werden!
Hier kommt also Trick 1 für ein clever genähtes Bündchen:
1. Einschneiden vor dem Nähen!
Lege dein Bündchen wie gewohnt rechts auf rechts und finde die Mitte der kurzen Kante.
Schneide dann ca. 5mm ein. Auf keinen Fall darfst du wieder einschneiden als deine Nahtzugabe breit ist. Ansonsten hast du später ein Loch an dieser Stelle.
Wenn du jetzt diese Kante mit der Overlock schliesst (klassisch ist hier die Nahtbreite 6-7mm), kannst du die Naht an der Stelle mit dem Schnitt in verschiedene Richtungen legen.
So verteilt sich die Nahtzugabe gleichmäßig…
…und die Bruchkante ist auch schön flach.
Das ist eine Möglichkeit ein schönes Bündchen zu nähen. Aber vielleicht machst du das ja bereits so?
Dann kommt hier Trick 2 für ein clever genähtes Bündchen:
2. 4-lagig Nähen!
Dazu legst du dein Bündchen im ersten Schritt wieder wie gewohnt rechts auf rechts, die kurzen Kanten bündig. Jetzt klappst du diese kurze Kante nochmal ein, so daß 4 Lagen aufeinander liegen, wie hier auf dem Foto zu sehen.
Diese 4 Lagen nähst du jetzt mit der Overlock. Das ist zwar relativ dick, aber es geht!
Danach greift du zwischen die ersten 2 Lagen wie auf dem Bild zu sehen und wendest das Bündchen.
Der Vorteil dieser Variante: es geht super fix, und an der Stelle der Naht kann nichts mehr verrutschen.
Der Nachteil: die Nahtzugabe liegt wieder in eine Richtung, wodurch diese Stelle dann deutlich dicker ist als der Rest.
Ausserdem kann es leicht passieren, daß an der Bruchkante des Bündchens eine Art Stufe ansteht, also kein schöner Übergang. Um das zu vermeiden, beginnst du deine Naht am besten an der Seite mit dem Bruch (3 Bilder weiter oben: rechte Seite) und achtest darauf, daß die beiden Stofflagen schön satt übereinander liegen. kommt es hier zu Verschiebungen, entstehen solche Stufen.
Wenn du auch diese Variante bereits kennst oder vielleicht gar keine Overlock hast, dann kommt hier Trick 3 für ein clever genähtes Bündchen:
3. Mit der Nähmaschine nähen!
Auch hier legst du dein Bündchen wie gewohnt so, daß die rechte Seite innen liegt und du die kurze Seite schliessen kannst. Nur, daß du das jetzt mit der Nähmaschine machst!
Ja, obwohl das Bündchen elastisch ist. Das bleibt es auch, denn diese Schliessnaht ist ja in Längsrichtung, und so wird das Bündchen normalerweise nicht gedehnt. Es soll ja nur in der Weite nachgeben. Eine Steppnaht ist also kein Problem an dieser Stelle, auch wenn sie unelastisch ist. Wenn dir das zu unsicher ist, kannst du auch den elastischen Steppstich wählen.
Wenn vorhanden, empfehle ich dir hier einen Obertransport zu verwenden. Der ist an manchen Maschinen integriert, bei mir ist es ein extra Füßchen.
Der große Vorteil dieser Variante ist, daß du die Nahtzugaben auseinander klappen kannst.
So liegt alles schön gleichmäßig verteilt im Bündchen und es gibt keine auffällig dickeren Stellen.
Und die Bruchkante hat hier einen perfekten Übergang!
Das waren meine 3 Tipps bzw meine 3 Varianten, ein Bündchen zu nähen. Hast du alle 3 bereits gekannt? Wenn nicht, probier sie doch alle mal aus und lass mich wissen, welche deine Lieblings-Vorgehensweise ist. (Mein Favorit ist übrigens Variante 3!)
Schreib mir gerne in die Kommentare, wie deine Erfahrungen damit sind.
Ich freu mich auf deine Meinung.
Deine Katja von Katjuschka
