SonntagsDing

SonntagsDing: Teilungen für das gewisse Etwas

LaCosma Hoodie von pedilu mit Teilung

Mach mehr aus einem Schnitt!

Du möchtest ein Oberteil aus zwei verschiedenen Stoffen zuschneiden, aber dein Schnitt enthält gar keine Teilung? Dann zeige ich – Petra von pedilu – dir heute, wie du in ein Shirt oder einen Pulli eine horizontale Teilung einarbeitest. Natürlich kannst du nach dem gleichen Prinzip auch an fast allen anderen Stellen eine Teilung einarbeiten.

Durch Teilungen kannst du wunderbar mit Kontrasten spielen und deinem Projekt eine ganz eigene Note geben. Außerdem lässt sich so größeren und mittleren Stoffreste ein neues Leben einhauchen. Das leert nicht nur deinen Stoffschrank, sondern ist auch ziemlich nachhaltig.

Ich zeige dir hier einmal exemplarisch, wie du deine Schnittteile bearbeiten musst, um ein Oberteil horizontal zu teilen. Eine Teilung oberhalb der Taille wirkt meist sehr vorteilhaft, da das die Beine optisch etwas streckt. Natürlich kannst du auch eine andere Höhe wählen oder weitere Teilungen einfügen.

So geht’s

Zuerst benötigst du einen Stift und ein langes Lineal. Auch ein Gedreieck kann hilfreich sein.

Vorderteil teilen

Schritt 1

Zeichne dir die gewünschte Höhe auf dein ausgeschnittenes Papier-Schnittteil an und zeichne deine Linie über die gesamte Breite ein. Achte dabei darauf, dass du die horizontale Teilung im 90-Grad-Winkel zum Fadenlauf einzeichnest.

Profis zeichnen sich noch einen Knips auf beiden Seiten der neuen Linie ein, damit die Teile später nicht nur perfekt aufeinander passen, sondern auch eine Orientierung geben, wo die Teilungsseite und wo die Saumseite ist.

Vorderteil auseinanderschneiden

Schritt 2

Schneide jetzt dein Schnittteil entlang der Linie auseinander und beschrifte deine neuen Schnittteil immer zusätzlich zur normalen Beschriftung – beispielsweise den oberen Teil mit OBEN und den unteren Teil mit UNTEN.

Eine ordentliche Beschriftung wird vor allem dann wichtig, wenn du nicht direkt zum Nähen kommst und der untere Teil von Vorder- und Rückteil sich sehr ähnlich sind.

Nahtzugabe hinzufügen

Schritt 3

Bei Schnitten, die keine Nahtzugabe enthalten, kannst du die Schnittteile jetzt einfach so verwenden wie die restliche Schnittteile deines Schnittes. An beide neuen Kanten kommt wie auch an alle anderen Kanten eine Nahtzugabe hinzu.

Du möchtest mehr über Nahtzugaben erfahren? Dann schau dich mal in diesem Blogbeitrag um: Keine Nahtzugabe? Tipps und Tricks zum Hinzufügen

Bei Schnitten, die bereits eine Nahtzugabe enthalten, notierst du dir zuerst die Breite der Nahtzugabe, die du meist in der Anleitung findest. Jetzt legst du dein ausgeschnittenes Papier-Schnittteil auf ein großes Stück Papier oder paust es auf Schnittmusterpapier ab. Zeichne auf beiden Schnittteilen an der neu geschnittenen Kante die Nahtzugabe an und zeichne die restlichen Kanten des Papier-Schnittteils original ab, die ja bereits eine Zugabe enthalten.

Rückteil teilen

Schritt 4

Natürlich kannst du bei Bedarf auch dem Rückteil und den Ärmeln eine Teilung verpassen. Vor allem beim Rückteil ist es wichtig, dass die Teilungen an den Seitennähten aufeinander treffen.

Für das Rückteil misst du die Höhe der Seitennaht deines oberen Vorderteils und überträgst sie auf dein Rückteil. Anschließend zeichnest du die horizontale Linie wie bei deinem Vorderteil an.

Ärmel teilen

Schritt 5

Wenn die Teilung an den Ärmeln optisch zu Vorder- und Rückteil passen soll, überträgst du auch hier die Höhe auf deinen Ärmel. Achte darauf, dass beide Teile eine Information zum Fadenlauf enthalten, da du hier keine Bruchkante als Orientierung hast.

Bedenke, auch beim Rückteil und den Ärmeln benötigst du an allen neu geschnittenen Kanten beidseitig eine Nahtzugabe.

Deine neuen Schnittteile überträgst du anschließend wie gewohnt auf deinen Stoff und schneidest alles zu.

Verbinde dann zuerst deine Teilungen wieder zu einem Stück, indem du die zugehörigen Schnitteile rechts auf rechts zusammen nähst und die Nahtzugaben nach unten bügelst.

Viel Spaß beim Nähen deines ganz individuellen Shirts oder Pullis!

Nachhaltigkeits-Tipp

Deine Schnittteile sind jetzt kleiner als zuvor. Stoffreste für dein Projekt zu verwenden ist ein toller, nachhaltiger Ansatz. Denn so muss für dein Projekt kein neues Material hergestellt und transportiert werden. Du sparst also Ressourcen und schonst damit automatisch deinen Geldbeutel und die Umwelt!

LaCosma Hoodie von pedilu mit Teilung

Du magst nicht selber teilen? Der LaCosma Hoodie, den du mit oder ohne Kapuze nähen kannst, enthält bereits zwei verschiedene Teilungen, die unabhängig voneinander gearbeitet werden können: Eine an der Taille und eine, in die optional eine coole Kängurutasche eingearbeitet werden kann.

Wenn du mehr über nachhaltiges Nähen erfahren möchtest, schau mal in meinem Blog vorbei! Du findest dort noch mehr Artikel zum Thema, zum Beispiel auch mein Buch über nachhaltiges Nähen. Manchmal kann man mit kleinen Dingen schon viel bewegen.

2 Kommentare zu “SonntagsDing: Teilungen für das gewisse Etwas

  1. Beate sagt:

    Hallo ihr Lieben, ich finde due Nähgewichte sehr schön. Aber ich gebe etwas zu bedenken. Das Thema Nachhaltigkeit beinhaltet aber mit der Ressource Nahrungsmittel verantwortlich umzugehen. Und da gehört es für dazu, keine Nahrungsmittel zu verschwenden. Die Nähgewichte können auch wunderbar mit Spielsand und kleinem Kies gefüllt werden. Nur so als Anregung. LG Beate

    1. Petra sagt:

      Hallo Beate, dein Kommentar ist zwar beim falschen Beitrag gelandet, aber du hast natürlich recht. Alternativ kann man zum Beispiel auch “Abfallprodukte” wie Kirsch- und Apfelkerne verwenden. Liebe Grüße! Petra von pedilu

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