SonntagsDing

SonntagsDing: Feine, flauschige Stoffkunde für den ZUHAUSE-Gefühl

flauschige Stoffkunde_k.triny

Katrin von k.triny* lingerie

Sagst du zu Webware “Baumwolle? Daran möchte ich gerne liebevoll mit dir “arbeiten”!

Es hat sich als kleine Tradition eingeschlichen, dass das erste SonntagsDing im Jahr von mir kommt, hier schreibt deine Katrin von k.triny* lingerie und ich möchte dich heute ein bisschen mit der Materialkunde vertraut machen.

Denn der Fachbereich der “Materialkunde” ist so weitläufig, dass man ihn in mehrere Kategorien und diese wiederum in Unterkategorien einteilen muss. Generell unterscheiden wir hier die Herstellungsart und die Rohstoffart (oder deren Mischung).

Die geläufigsten Erzeugnisse im Groben und Ganzen sind Gewebe und Strickwaren. Das kennst du aus den meisten Schnittmustern. Ist ein Schnitt auf eine Strickware, wie zum Beispiel Jersey ausgelegt, so ist es oft ein körperbetontes oder casual sitzendes Kleidungsstück, welches elastisch daher kommt.

Ist der Schnitt auf Webware, wie zum Beispiel Popeline ausgelegt, so ist es entweder ein sehr weiter, casual sitzender Schnitt oder einer, der mit vielen Nähten, Reißverschlüssen, Knöpfen und/oder Abnähern ausgestattet ist.

Das alleine sagt noch nichts über die Inhaltsstoffe deines Materials aus. Denn unser Beispiel “Jersey” kann sowohl aus 100% Baumwolle, einem Gemisch oder 100% Polyacryl bestehen. Das Selbe gilt für “Popeline”. Du siehst, gar nicht so einfach aber trotzdem total interessant.


Heute möchte ich dir einen Kuschelstoffe vorstellen, aus dem du dir Kleidung und Accessoires mit dem ZUHAUSE-Gefühl herstellen kannst.

flauschige Stoffkunde_k.triny

Unser Haupdarsteller: FLANELL

Flanell ist ein beidseitig angerautes Gewebe, das heutzutage meist aus Baumwolle oder Kunstfaser hergestellt wird, früher meist ausschließlich aus Wolle. Das Material hat einen angenehm weichen Griff, ist isolierend, wärmend, in Wolle leicht wasserabweisend und in Baumwolle sehr saugstark. Flanell kommt häufig in seinem ursprünglichen (im 17. Jahrhundert von Hand hergestellt für die Bauern und Schafhirten) kariertem Muster daher. Auch bei Flanell können die verwendeten Rohstoffe den Look und die Eigenschaften maßgeblich entscheiden. So differenzieren wir allgemein den Wollflanell und den Baumwollflanell.

Wollflanell zeichnen sich durch leichten Oberflächenfilz aus, der einem schwachen Loden ähnelt. Er eignet sich für schwere Outdoor-Oberbekleidung, da er Wind und Wasserabweisend wirkt.

Baumwollflanell oder auch Baumwoll-Misch-Flanell wird an der Oberfläche leicht angeraut und erhält dadurch eine weiche und kuschelige Haptik. Dieser Flanell wird zur Verarbeitung von winterlich, warmer Nachtwäsche, Hausanzügen, Bettwäsche oder auch Oberhemden verwendet.

Schlafkombi von Schwalbenliebe und k.triny*

Klassisch kommt Flanell in vielen verschiedenen Glencheck-Musterung (spezielle Art der Karoauslegung) Ausprägungen des Karos vor. In leichtem bis mittelschwerer Faserstruktur entstehen daraus Pyjamas oder auch Bettwäsche.

Große Bekanntheit erlangte der Stoff unter anderem als typische Arbeitskleidung kanadischer Holzfäller, die wärmt und gleichzeitig Bewegungsfreiheit bei der Arbeit bietet.

Bluse von LEMELdesign

Heutzutage gibt es dieses hautschmeichelnde Stöffchen in vielen Varianten und Stärken. Dem Dessin oder Gewebemusterung ist dabei eine Grenze gesetzt. Es ist die Erfahrung und Kunst des alten Handwerks nötig, um Gewebestruktur und die Angeraute Oberschicht des Material in Einklang zu bringen.

Rock von pedilu

Neben den Karos mit britischem Einschlag kann aus Flanell nicht nur Legere Kleidung hergestellt werden, sondern auch piekfeine, wie Röcke oder edle Blazer. Hier spielt die Aufmachung des Stoffes eine enorme Rolle. Fein gewobene Strukturen mit weniger rauer Struktur eignen sich hierfür am besten.


Waschen und Vorbereiten

Baumwollflanell und dessen Mischversionen laufen beim Waschen oft stark ein. Du solltest das Material deswegen vor dem Verarbeiten bei einer Temperatur von 30-40°C vorwaschen. Außerdem werden dadurch die Industrierückstände aus der Faser gespült und das ist gut für deine Haut.

Sollte es ein mal schnell gehen, so kannst du den Effekt des “Krumpfens”, also beabsichtigten Einlaufens im Voraus, ebenfalls erzielen.

Bei Wollfaser solltest du behutsamer vorgehen und auf jeden Fall den Wollwaschgang deiner Maschine einstellen.

Bügeln und Pflegen

Die geraute textile Fläche sollte bei Temperatur gebügelt werden, die ihr schwächster Rohstoff “verträgt” und die angeraute Oberfläche nicht zu sehr plättet. So kann Baumwollflanell bei mittlerer Stufe mit Dampf gebügelt werden. Mischungen bei einer etwas abgeschwächten Temperatur.

Wollflanell sollte mit einer Wolleinstellung des Bügeleisens gebügelt werden. Oft reicht es, das Material zu dämpfen.

Je nach Mischung und Reibung beim Tragen oder Waschen, kann Flanell Pilling (das sind kleine Knötchen oder Körnchen aus Stoff) an der Oberfläche bilden. Das ist völlig normal und hängt von der Qualität und Materialzusammensetzung ab. Entferne sie mit einem Knötchenkamm, einer Bürste oder Fusselrasierer (Achtung bei der Handhabung).

Vernähen

Gerade für Anfänger ist das Material bestens geeignet um Erfahrungen an der Nähmaschine zu sammeln. Das angeraute Material wird bestens transportiert und neigt durch seine Formstabilität nicht zum Verzug in Kett- und Schussrichtung. Die Größte Herausforderung wird die Verarbeitung des Musters sein, wenn dir ein Muster-Monk inne wohnt.

Verwende die Overlock zur Kantenversäuberung oder einen offenen Pseudo-Overlockstich deiner Nähmaschine. Universalnadeln in einer Stärke von 80 tun ihren Dienst.


Mach dich vertraut mit den Stoffen, mit denen du dich umgibst.

Gemeinsam kurven wir durch jede Naht, deine Katriny* von k.triny* lingerie


Suchst du gleich dein erstes Flanell-Näh-Projekt? Dann ist viel das Kooperations-Schnittmuster von k.triny* und Schwalbenliebe etwas für dich. Hier findest du den Schlafanzug bestehend aus den Schnittmustern “Margrét” und #DreamyTrousers

Ein Kommentar zu “SonntagsDing: Feine, flauschige Stoffkunde für den ZUHAUSE-Gefühl

  1. Andrea sagt:

    Das finde ich sehr interessant. Gerne mehr davon. Dankeschön

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