SonntagsDing

SonntagsDing: Raffen mit Fäden und Framilon

An verspielten Kinderschnittmustern und auch an vielen Damenschnittmustern gibt es kleine oder große Details wie Volants, Rüschen oder ähnliches, die gerafft werden müssen.
Heute möchte ich, Melanie von Lemeldesign, dir zwei verschiedene Methoden zum Raffen mit der Nähmaschine zeigen.

Raffen mit Fäden

Diese Methode ist ideal für Anfänger, da sie keinerlei Hilfsmittel braucht und einfach zu lernen ist.

Auch für kleinere Schnittteile, die gerafft werden, finde ich diese Methode am besten.


TIPP: Verwende Kontrastgarn, das sich von deinem Stoff gut abhebt. So hast du eine bessere Übersicht über den Prozess und kannst den Faden später einfacher entfernen.


1. An der Kante, die gerafft werden soll, werden zwei parallele Nähte mit weitem Geradstich genäht. Die Nähte sollten einen von 0,5 – 1 cm Abstand haben. WICHTIG! Am Anfang und am Ende nicht verriegeln und den Faden mindestens 10 cm überstehen lassen.
2. An den Fäden auf einer der Rückseite einer Seite anziehen und so den Stoff raffen. Solange ziehen, bis der Stoff auf die gewünschte Länge gerafft ist. Dann an beiden Enden die Fäden verknoten. Verteile die Raffung des Stoffes nun gleichmäßig mit den Händen.
3. Nachdem die Raffung durch die Knoten fixiert ist, kann vorsichtig einmal mit viel Dampf über die Raffung gebügelt werden. So legen sich die Falten schöner und man erzielt ein gleichmäßigeres Erscheinungsbild.
Jetzt kann das Schnittteil weiterverarbeitet werden. Am Ende kann der Hilfsfaden vom Raffen vorsichtig entfernt werden.

Raffen mit Framilon

Diese Methode eignet sich gut für dehnbare Stoffe oder wenn die Naht später elastisch bleiben soll.
Du brauchst dafür Framilon – transparentes Elastikband oder auch bekannt als Framilastic.
Das Framilon so lang schneiden, wie die fertige Länge später sein soll. Hier als schwarzen Strich dargestellt.

Stecke das Framilon nun gleichmäßig verteilt an die zu raffende Strecke.
Mit den ersten drei Stichen das Band fixieren. Dehne das Framilon jetzt gleichmäßig zwischen den gesteckten Strecken. Mit Geradstich oder Zickzackstich festnähen. Der Teil, an dem das Band schon fest angenäht ist, rafft sich sofort, da das Band in seine Ursprungsform zurückspringt.

Fertig ist die geraffte Kante, die jetzt weiterverarbeiten werden kann. Wenn du das Band gleichmäßig gedehnt hast, ist auch die Raffung gleichmäßig. Das ist etwas Übungssache, aber wenn man es einmal heraus hat, ist man damit wirklich fix!

Tipp: gebe an der Kante für das Framilon 3 – 5 mm Nahtzugabe, nähe das Band nicht direkt an der Kante, sondern 5 – 7 mm entfernt an. So ist es später einfacher, die geraffte Strecke an ein anderes Stück Stoff anzunähen!

Hier sind zwei fertige Beispiele, wo einiges gerafft wird:


Das Stufenkleid Fleurette und die Saumrüsche am Latzkleid Kilkenny. Beides Schnitte von mir.

Aber auch bei den anderen Designerinnen gibt es viele Schnitte, wo diese Technik gebraucht wird.
z.B. die lütte Stranddeern von Lumali, die Tunika Mädesüß von Firlefanz und noch soooo viele mehr…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert