SonntagsDing

SonntagsDing: Fototipps Indoor (ohne extra Equipement)

Im letzten Jahr habt ihr euch ja sehr gefreut über die Fototipps beim Sonntagsding. Von Lumali gab es schon wertvolle Tipps, wie man Kinder ansprechend fotografieren kann und gleichzeitig ihre Privatsphäre im Netz schützt, von Manji Puh habt ihr Tipps zum Fotografieren mit Stativ und Selbstauslöser erhalten und Meli von LEMEL hat euch einiges Hilfreiches erzählt zum Fotografieren im Außenbereich.

Heute möchte ich, Kristina von Firlefanz, diese Reihe fortführen und euch ein paar Tipps zum Fotografieren in Innenräumen mitgeben. Im Winter ist es ja oft schwierig, Fotos draußen zu machen, vor allem, wenn man Fotos von Kindern in dünnen Kleidchen oder leichten Shirts machen möchte. Trotzdem möchten viele von euch wahrscheinlich auch im Winter ansprechende Tragefotos von den genähten Werken machen.

Selber bekomme ich es auch immer wieder mit, dass gerade in Probenähen die Sorgen der Probenäherinnen groß sind, wenn das Wetter zu schlecht ist für Outdoor-Bilder. Ich muss zugeben, dass ich es selber auch viel einfacher finde, draußen zu fotografieren. Dennoch gibt es einige Kniffe, wie man auch drinnen ohne extra Ausstattung zu guten Fotos kommen kann.

1. Licht: Die schlechtere Beleuchtung in Innenräumen gut in den Griff zu bekommen, ist sicherlich das Schwierigste an ansprechenden Indoor-Bildern.

Tipp 1.1: Fange möglichst viel Tageslicht ein und verzichte auf Kunstlicht!

Tageslicht ist natürlich immer am einfachsten, vor allem, wenn Details und Farben der Kleidung gut dargestellt werden sollen. Daher ist es am besten, du suchst dir auch im Haus einen hellen Platz am Fenster. Ideal sind Räume, die nicht nur an einer, sondern an mehreren Seiten Fenster haben, da hier das Fotomotiv dann am besten ausgeleuchtet werden kann.

Teste ruhig mehrere Räume im Haus, es ist auch gut möglich, dass je nach Tageszeit unterschiedliche Räume besser geeignet sind für Fotos. Beachte, dass der Zeitraum, in dem das Tageslicht für gute Fotos ausreicht, bei Indoor-Fotos kürzer ist, als draußen. Wenn du im Winter z.B. bis 16 Uhr draußen noch ordentliche Bilder machen kannst mit deiner Kamera, dann kann es sein, dass es drinnen um 15 Uhr schon zu dunkel für gute Fotos ist. Im Dezember und Januar ist wirklich die absolute Mittagszeit am besten. Wenn dann die Sonne noch ein wenig scheint und ein paar schöne Lichtstrahlen ins Zimmer wirft, können auch drinnen richtig tolle Licht-Effekte entstehen. Ich persönlich fotografiere auch drinnen gerne mit etwas Gegenlicht, zumindest, wenn ich mit der Spiegelreflex im manuellen Modus fotografiere, Handys bekommen die Belichtung im Gegenlicht oft nicht gut hin. Mit der Spiegelreflex aber fotografiere ich gern in Richtung Fenster, oder mit Licht von der Seite, da dann die weißen Wände im Hintergrund schön hell wirken und auf dem Foto fast verschwinden. Außerdem hat man dann keine störenden Schatten. Dies ist aber nur möglich, wenn auch von den anderen Seiten genügend Licht in den Raum fällt, da sonst mein Fotomotiv zu dunkel wird. Evtl. kann es da schonmal helfen, einfach die Türen zu einem anderen hellen Raum oder nach draußen offen zu lassen, um mehr Licht hereinzulassen. Auch Auflicht hat Vorteile. Gerade bei dunkler Kleidung oder bei eher schwierigen Lichtverhältnissen, kann Auflicht helfen, die Kleidung besser zu beleuchten. Der Nachteil bei Auflicht in Innenräumen ist oft, dass Wände oder Hintergrund, der etwas weiter entfernt ist, oft recht dunkel wird. Hier musst du oft einfach ein bisschen probieren, was in deinem Fall am besten wirkt.

Tipp 1.2: Lass Dunkelheit zu – so können stimmungsvolle Bilder entstehen!

Es ist einfach zu dunkel oder du bist schon zu spät dran für gutes Tageslicht? Und du hast weder Profi-Lampen noch Aufsteck-Blitz? Dann empfehle ich, einfach mit der Stimmung etwas dunklerer Bilder zu spielen. Gerade in der Weihnachtszeit kann ein Bild mit schwacher Beleuchtung und Kerzenlicht sehr stimmungsvoll wirken und besser sein als ein mit Blitz aufgehelltes Bild. Übrigens: Wenn du eine Spiegelreflex- oder Systemkamera hast: Fotografiere drinnen unbedingt mit möglichst weit geöffneter Blende und höherem ISO-Wert um das wenige Licht optimal einzufangen.

2. Hintergrund

Einen passenden Hintergrund im Haus zu finden, ist manchmal gar nicht so einfach, denn er soll ja möglichst zum Outfit passen, aufgeräumt und nicht zu unruhig sein. Da es aber eventuell ja nur einen Platz im Haus gibt, an dem Fotos gut gelingen, ist man direkt recht eingeschränkt. Je größer die Kinder (oder Personen) sind, die fotografiert werden sollen, umso schwieriger wird es, da einfach bei größeren Motiven auch mehr vom Raum auf dem Bild zu sehen ist.

Tipp 2.1: Abstand zur Wand

Bei langweiligen oder nicht so hübschen Wänden gilt: nicht zu nah an die Wand! Pass auf, dass die Person, die fotografiert werden soll, bei einer langweiligen Raufasertapete nicht zu nah an der Wand steht, spielt etc., denn dann sieht man die Details der Wand sehr genau. Steht die Person etwas weiter von der Wand entfernt, verschwimmen die Details der Wand besser und der Fokus liegt mehr auf der fotografierten Person. Wenn du umgekehrt die Details einer hübschen Wand aufgreifen möchtest, kannst du natürlich auch extra nah dran gehen und ggf. vielleicht sogar von einem seitlichen Winkel aus fotografieren. Und: es muss nicht immer weiß sein! Dunkle oder farbige Wände können auch mal ein toller auffälliger Hintergrund sein. Bedenke allerdings, dass dunkle Farben wieder Licht schlucken und du für solche Hintergründe besonders viel Tageslicht brauchst.

Tipp 2.2: Passende Accessoires und Möbel

Manchmal denkt man ja, dass eine weiße Wand das non plus ultra ist, weil man vielleicht Fotos von Studioaufnahmen vor Augen hat. Das Licht so einzufangen, dass eine weiße Wand wirklich weiß wirkt und das Foto frisch und nicht langweilig wirkt, ist allerdings gar nicht so leicht. Daher hilft es oft viel mehr, wenn ein paar passende Gegenstände oder Möbel im Hintergrund sind. Sie lassen ein Foto lebendiger wirken. Und oft ist es nicht viel Arbeit, mal eben den antiken Stuhl, das farbenfrohe Sitzkissen, das neue Schaukelpferd oder die hübsche Kommode zum ausgewählten Fotoplatz hin zu räumen. Hier kann man auch immer schauen, was farblich/stilistisch gut zum Outfit passt und so die Lieblings-Fotoecke immer wieder anders gestalten. Wenn du dann noch jahreszeitlich oder thematisch passende Accessoires in deiner Fotoecke platzierst, macht das zusätzlich noch etwas her, wie z.B. ein paar Weihnachtskugeln oder eine Lichterkette für die Fotos vom Weihnachtsoutfit, ein paar Luftballons beim Geburtstagsoutfit oder ein paar Frühlingsblumen auf einer Kommode, wenn die ersten kurzärmeligen Sachen des Jahres genäht werden.

Und bunte Kinderklamotten im fröhlich gestalteten Kinderzimmer zu fotografieren kann unter Umständen auch viel besser wirken als vor einer langweiligen weißen Wand.

3. Kinder drinnen fotografieren – Wie beschäftige ich das Kind?

3.1: Spiel und Spaß (mit Unterstützung)

Wenn du ein Kind fotografieren möchtest, ist es vielleicht noch schwieriger, dieses drinnen zu beschäftigen als draußen. Ich persönlich mag es nicht so gerne, brav posierende Kinder zu fotografieren und fotografiere lieber im Spiel. Aber gerade drinnen ist das natürlich oft recht schwierig, weil das Spiel ja auf eine sehr kleine Fläche begrenzt sein muss und außerdem „fotogene Positionen“ enthalten soll. Vielleicht kannst du dir einen Spielpartner (z.B. ein größeres Geschwisterkind oder den Mann) dazuholen, der das Kind bespaßt, dafür sorgt, dass das Spiel am richtigen Ort bleibt etc.. Denn wenn man Animateur und Fotograf in einem sein muss, kann das drinnen schon mal schwierig werden. Spiele wie Stopptanz, Pantomime etc. können sonst auch hilfreich sein, ältere Kinder beim Fotografieren auf kleinem Raum zu beschäftigen, ohne dass ihnen langweilig wird.

3.2: Passendes Spielzeug

Spielzeug hilft natürlich vor allem bei kleinen Kindern gut, dass das Fotografieren ganz vergessen wird. Wenn das Spielzeug dann so neutral oder passend zum Outfit ist, dass es gerne mit aufs Bild darf, erleichtert das so einiges. Ich greife gerne zu Holzklötzen, bunten Steinen oder Retro-Spielsachen (wie z.B. ein alter Puppenwagen). Meist gestalte ich vorher die Foto-Ecke schon so mit dem Spielzeug, dass das Kind Lust hat, dort zu spielen, während ich in Ruhe fotografieren kann. Auch ältere Kinder haben vielleicht Spaß, mit Accessoires zu „spielen“. Ob Blumenstrauß in der Hand oder Kopfhörer auf den Ohren und Handy in der Tasche, auch hier kann man sich so einiges einfallen lassen.

Extra-Tipp:

Zum Schluss habe ich noch einen extra Tipp:

Wenn es draußen zu kalt ist für gute Fotos, drinnen aber zu schlecht beleuchtet, dann funktioniert es manchmal auch gut, im Zwischenbereich Fotos zu machen, z.B. auf der Terrasse, im Hauseingang oder auf dem Balkon. Hier hat man das Licht von draußen, ist aber meist im Windschatten und der Kälte nicht so ausgesetzt. Außerdem ist man blitzschnell wieder drinnen, wenn es doch mal zu kalt werden sollte.

Ich hoffe, mit meinen kleinen Indoor-Fototipps konnte ich euch ein bisschen weiterhelfen und euch ein wenig mehr Freude beim Fotografieren drinnen verschaffen😊!

Eure Kristina

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