SonntagsDing

SonntagsDing: Wir bauen ein Nähregal!

SonntagsDing schwalbenliebe


Hej & Willkommen zum neuen SonntagsDing
mit Tischlerhandwerk im Gepäck & einem wundervollen Familienprojekt

INDIVIDUELL – NACHHALTIG – KREATIV – PRAKTISCH – EIN WUNDERVOLLES NÄHREGAL FÜR ALLE LIEBSTEN UTENSILIEN


Heute widmen wir uns dem Thema ‘Aufbewahrung’, & bauen aus einer alten Schublade ein individuelles wie schönes neues Nähregal mit vielen Möglichkeiten zum Aufbewahren von Schätzen, praktischem Zubehör und mehr. Sicher kennt ihr die unwiderstehlich tollen Kaufregale, welche sich modulartig zusammenbauen lassen und frei erweiterbar sind. Wir bauen nun eine wundervolle Alternative – aus vorhandenen Dingen. Was im Sinne der Nachhaltigkeit steht, Ressourcen schont und verdammt noch mal ein wirklich schönes Einzelstück erschafft.
Um Scheren anzuhängen, Bänder sinnvoll aufzubewahren, Konen zu sortieren und eventuell einfach Omas Knopfkiste zu verstauen. Und das alles mit wenig Mitteln, Lust auf etwas Holzarbeit und mit der feinsten Belohnung: dem individuellen Wunsch-Nähregal.

Auf gehts! Ich zeige hier ein paar Schritte, Material & Möglichkeiten für das Erweitern euer Regale, denn am schönsten wirken sie, wenn sie im Rudel kommen.
Das Projekt ist ein wundervolles Familienprojekt, bei dem alle werkeln können und ein Schritt mehr in Richtung Traumnähplatz/zimmer.

Viel Freude und Spaß beim Ausflug in die Tischlerei, Eure Nikkes von Schwalbenliebe® | www.schwalbenliebe.com


Zunächst überlegt ihr, welche Utensilien ihr gerne öfter und in Reichweite zur Hand haben möchtet und notiert euch alles. So ein Regal kann mit kleinen Unterteilungen Platz für kleine Schätze schaffen, Konen in einem Halter sortiert aufbewahren, das Lieblingslehrwerk zum Schneiderhandwerk ausstellen, Scheren und Bänder gut sortiert und griffbereit vorhalten. Es gibt so viele tolle Möglichkeiten und ihr könnt die Regale nicht nur nach euren Bedürfnissen aufbauen, sondern auch nach Themen strukturieren.

Wie wäre es denn mit einem Regal, bei dem es im oberen Bereich die Bänder zum Abrollen gibt, in der Mitte Platz für Konen und unten für 2-3 selbst gebaute kleine Kästchen?
Oder anstelle der Bänder legt ihr Schneiderkopierpapier auf die Rolle und könnt so ganz bequem das Papier abziehen, wenn ihr es benötigt.

NOTE.
Ihr seht – es ist einfach unfassbar vielseitig und wirklich nicht schwer sein Nähregal zu bauen. Und manchmal ist das Glück groß und ihr findet bei Haushaltsauflösungen kleine Schränke, welche meist mit einer Schublade ausgestattet sind. Alte Nachtschränke sind perfekt, denn sie sind aus Vollholz und die Verbindungen sind gezapft, also sehr stabil.
Zunächst besorgt ihr alle Materialien, welche ihr gerne verarbeiten möchtet, checkt das nötige Werkzeug und die nötigen Extras und startet direkt mit Schritt 01.


SCHRITT 01 | SÄUBERN & SCHLEIFEN

Zunächst wird der Griff von der Schublade gelöst und die komplette Schublade abgefegt und anschließend abgeschliffen. Das setzt ihr mit einem Schleifklotz und entsprechendem Sandpapier um oder einen elektrischen Schleifer. Für die grobe Arbeit wie Farbe von der Schubladenfront entfernen, könnt ihr eine Körnung von 60-100 nutzen. Anschließend werden die Seiten angeschliffen und auch der Innenbereich in Angriff genommen.

NOTE.
Möchtest ihr das Regal sehr glatt geschliffen bekommen, empfehle ich dir, nach dem zweiten Schleifgang das Holz mit Hilfe von etwas Wasser aufquellen und trocknen zu lassen. Die Fasern richten sich auf und ihr könnt erneut noch feiner schleifen. Den Vorgang könnt ihr so oft wiederholen, bis ihr mit dem Ergebnis zufrieden bist.

SonntagsDing - Nähregal bauen mit schwalbenliebe
SonntagsDing - Nähregal bauen mit schwalbenliebe

SCHRITT 02 | FARBE | TAPETE & CO

Ist eure Schublade sauber abgeschliffen könnt ihr sie individuell anstreichen oder wie in meinem Beispiel nur den Innenbereich und die Schubladenfront farbig absetzen.
Hier nutzt einfache Acrylfarbe in eurer Lieblingsfarbe oder wie in meinem Beispiel Tafellack. Achtet darauf, dass die Bereiche sauber abgeklebt sind, welche nicht gestrichen werden.

Alternativ kann die Schublade innen oder sogar außen ‘tapeziet’ werden. Hier rührt ihr etwas Tapetenkleister an und bringt als Beispiel Geschenkpapier, das kopierte Lieblingsposter oder ein Schnittmuster wie eine Tapete auf das Holz. Im Nachgang kanns die Fläche mit einem Klarlack überstrichen werden und schon ist die Schublade von alt auf neu gestaltet.

NOTE.
Wenn ihr etwas Kreppband über den Farbtopf klebt und den Pinsel an diesem abstreichst, bleibt dein Topf sauber und ihr könnt ihn einfacher wieder verschließen. Das Band nach Nutzung einfach entsorgen und den Pinsel in eine alte ausgewaschene Dose mit Pinselreiniger stellen und nach finalem Gebrauch darin auswaschen.


SCHRITT 3 | KONENBRETT BAUEN

Für ein Konenbrett benötigt ihreine Holzleiste oder Tischlerplatte mit ca. 2 cm Dicke, damit die Dübel auch halten können. Zunächst wird die Leiste abgelängt und sollte genau in deine Schublade passen. In meinem Fall ist die Schublade 12,5 cm tief und 49,3 cm lang im Innenmaß. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit habe ich eine vorhandene Leiste von 9,5 cm tiefe genutzt und diese sauber abgelängt. Anschließend sollen Dübel gleichmäßig verteilt als Konenständer fungieren und ich plane grundsätzlich einen Abstand zwischen den Konen von 8 cm ein, damit die Konen auch bequem mit der Hand gegriffen werden können. Selbstverständlich können die Abstände individuell angepasst eingezeichnet werden.

Verteilt eure Dübel gleichmäßig auf der Leiste und messt sowie markiert die Markungen. Angepasst an die Dübel wird nun mit dem Holzbohrer ein Loch in der 3/4 Stärke des Brettes gebohrt. Das reicht, um den Dübeln genügend Halt zu geben und die Konen zu halten.

Anschließend schleift ihr die gebohrten Löcher ab und der Dübel wird mit einem Klecks Holzleim einarbeiten. Je genauer ihr die Löcher bohrt, desto gleichmäßiger werden die Dübel aussehen. Anschließend entscheidet ihr, ob die Leiste als eigene Ebene einbauen wird oder wie in meinem Beispiel variabel auf den Boden liegt und damit die Konen unten in Greifnähe sind.


SCHRITT 4 | RUNDSTAB EINBAUEN

Die einfache Halterung für deine Bänderollen und Displays könnt ihr ganz einfach durch ein gebohrtes Loch herstellen. Die Rollenhöhe entscheidet über den benötigten Platz und meine Empfehlung ist es, die Stange nicht genau mittig in der Tiefe zu setzten, sondern etwas versetzt weiter vorne. Wenn Bänderrollen und Co voll sind, benötigen sie mehr Platz und so könnt ihr sichergehen, dass die Rollen passen. Wichtig ist noch der Durchmesser des Rundstabs, welcher nicht zu klein, aber natürlich auch nicht zu groß sein darf.

Wie oben geschrieben kann auf den Rundstab auch eine Schneiderpapierrolle, denn das sieht nicht toll aus, sondern ist irre praktisch!

Messt also die beiden Punkte für das gebohrte Loch auf beiden Seiten der Schublade sauber aus und bohrt ein Loch. Hier kann ein Forsterbohrer oder wie auf dem Bild zu sehen, eine Lochkreissäge sehr helfen, aber ein normaler Bohrer in der Stabstärke ist selbstverständlich genauso gut. An schließend schmirgelt ihr die Öffnung noch mit Hand etwas aus und legt euren Stab zur Probe hinein.

NOTE.
Möchtet ihr mehrere Regale nebeneinander bauen und miteinander durch Schrauben verbinden, macht es Sinn, nur die äußeren Nähregale mit einem Stab zu versehen. So könnt ihr den Stab ohne Probleme von beiden Seiten herausziehen und in der Mitte können andere Utensilien ihren Platz finden. Denn ein Ab- und Anschrauben des mittleren Regals bei Bänderollenwechsel wäre sehr anstrengend und kann so umgangen werden.


SCHRITT 6 | EBENE & BLENDE EINBAUEN

Wie auf dem Bild zu sehen, haben wir bereits die Löcher für die Bänderleiste, die Konenleiste vorbereitet und können nun noch eine Ebene einbauen. Und wenn es euer Fundus hergibt, ist eine Blende im oberen Bereich ganz nach persönlichem Geschmack eine tolle Sache. Hier zu sehen eine Arbeit meines Opas, welche ich an die Kante mit Holzleim geklebt und seitlich mit der Japansäge gekürzt habe.

Für die extra Ebene benötigt ihr wieder ein Reststück Holz oder Tischlerplatte, welches ihr passgenau in der Tiefe und Breite der Schubladeninnenmaße zusägt.
Entscheidet, auf welcher Höhe die Ebene am meisten Sinn macht und vor allem fragt euch: Was genau soll hier stehen?

Als Halterungen für die Ebene eigenen sich natürlich kleine Winkel oder bei einer entsprechenden Holzdicke direkte Verschraubungen von den Seiten. Alternativ könnt ihr aber auch kleine Schrankdübel aus Metall nutzen und das Brett einfach auflegen. Hier wird in der Tiefe des Metalldübels und auf der gewünschten Höhe erneut ein kleines Loch gebohrt und der Dübel hälftig eingeschlagen. Achtet darauf, dass die Messung akkurat ist, dann liegt euer Brett schön in Waage auf.


SCHRITT 7 | FINISHING

Im letzten Schritt könnt ihr noch einmal ausbessern, nach Streichen und eventuell noch einmal etwas schleifen und final dann ein Leinöl-Firnis auftragen.
Das Ganze schön austrocknen lassen, ggf. mit einem Tuch abtrocknen.

& FERTIG IST EIN LIEBEVOLL GEBAUTES INDIVIDUELLES NÄHREGAL!
VIEL SPASS BEIM NACHMACHEN & STOLZ SEIN!

Eure Nikkes von schwalbenliebe

Und damit ihr direkt Lust auf das Werkeln bekommt und loslegt, zeige ich euch hier ein Nähregal, welches mir über Jahre Glück gebracht hat und bei Umzug in unser Haus an einen der liebsten Menschen verschenkt wurde. Ihr seht hier drei ehemalige Schubladen miteinander verschraubt, in petrol gestrichen und mit Haltungen für Haken versehen. Konenhalter sowie eine Blende für Bänder auf Papierdisplays & viel Platz für Lieblingsteile, die einen durch das Nähen begleiten.

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